Die Wut ist eine Basisemotion. Sie kommt bei allen Menschen vor, egal in welchem Kulturkreis sie leben oder aufwachsen.
Es ist nicht egal, in welchem Umfeld man sich bewegt. Der soziale Kontext kann Einfluss auf die Art und Weise haben, wie Wut zum Ausdruck gebracht wird. In der Tanzschule verhalten sich die Damen und Herren bei aufkeimender Wut anders als auf dem Fußballplatz. Ausnahme: In Neulerchenfeld soll es, laut Herrn Qualtinger und Herrn Bronner, einst beim Perfektionstanz zu heftigen Auseinandersetzungen gekommen sein. Um größeres Unglück in Zukunft zu verhindern, wurde anscheinend an der Garderobe ein Schild mit folgender Aufforderung angebracht: „Die p.t. Gäste werden höflichst gebeten, die Tanzlokalität ohne Messer zu betreten.“ Ohne Waffen vermindert sich die Wahrscheinlichkeit für Affekttaten deutlich. Wut hat nämlich heftige körperliche Reaktionen zur Folge, sie steht einem förmlich ins Gesicht geschrieben. Stresshormone schießen ins Blut, das Gesicht wird rot, die Lippen schmal, der Muskeltonus erhöht sich, man atmet schneller, der Puls rast, und die Nasenflügel blähen sich auf. Animalisch und das alles in Sekundenschnelle.
Runtergeschluckte Wut
Es ist aber keine gute Lösung, die Wut ständig runterzuschlucken, denn Wut gibt Auskunft darüber, wie man tickt. Und unterdrückte Wut führt auf Dauer zu psychischen Problemen und Magengeschwüren. Es ist gut zu wissen, was einen wütend macht. Das sind meist unterschiedliche Dinge, die verschiedene Verhaltensweisen zur Folge haben. Von stiller Wut bis hin zu furioser Wut ist alles dabei.
Manche Menschen beschreiben, dass sie von der Wut förmlich überwältigt werden, oft schon in harmlosen Situationen. Lohnend ist die Erforschung, in welchen Situationen man sich auch in der Vergangenheit nicht durchsetzen konnte und sich hilflos erlebte. Denn Hilflosigkeit kann wütend machen.